Am Dienstag fand eine Informationsveranstaltung der CSU in Wilburgstetten statt, bei der OB Dr. Hammer und Bürgermeister Kisch (Wilburgstetten) über die Situation an der B 25 berichteten.
Bevor OB Dr. Hammer das Wort ergriff, beäugte Bürgermeister Kisch die momentane Situation entlang der B 2 und B 25. Er ging auf den Ausbaugrad der Strecke in Schwaben ein und offenbarte dadurch die Absichten von Politik und Speditionslobby über kurz oder lang auch bei uns einen Ausbau der Strecke auf drei bis vier Spuren zu verwirklichen. Durch Verkehrszahlen wurde versucht die Belastung durch die B 25 aufzuzeigen. Bei näherer Betrachtung dieser Zahlen wird allerdings schnell deutlich, dass der Anteil des Durchgangsverkehrs auf der Bundesstrasse zwischen 3500 und 4500 Kfz pro Tag liegt und somit weit unter dem bayerischen Durchschnitt. In dem vom OB und der Bürgerinitiative gegen Konsens viel zitierten Brief des Innenministers, hat dieser das auch klar ausgedrückt. Auch OB Dr. Hammer konnte in seinen folgenden Ausführungen diesbezüglich nicht umher einzugestehen, dass sich der Anteil des Durchgangsverkehrs in Dinkelsbühl mit besagten Zahlen gerade einmal bei 25 – 30 % befindet. Daran wird die desaströse Fehleinschätzung der Entlastung der Luitpoldstraße durch eine angedachte Ostumfahrung, wie sie von Seiten der Konsensgegner gepredigt wird, deutlich.
Bevor OB Dr. Hammer sich der Dinkelsbühler Umgehungsproblematik widmete, zeigte er den Stand in Sachen Klage gegen die Mautsperrung auf. Auf Grund der vorgebrachten Argumente der Gegner blickt er einem Standhalten der Sperrung zuversichtlich entgegen. Auch über die momentan angesetzte Frist im März 2010 müsse man sich für eine Sperrung des Mautausweichverkehrs einsetzen. Eine Forderung, der unser Förderverein durch den Zusammenschluss mit anderen aktiven Gruppierungen zum “starken Dreieck” Rechnung trägt, was Frau Dr. Dagmar Gerke in einem Statement verdeutlichte.
Danach begann OB Dr. Hammer für die ihm zusagende Variante zu werben. Obwohl auch er eingestehen musste, dass sich der Anteil des Ziel-, Quell- und Binnenverkehrs im Bereich von 70 – 75 % bewegt, sieht er dennoch die beste Möglichkeit einer Ausweichstrecke im Osten. Worauf diese Erkenntnis beruht, ließ sich allerdings auch nicht durch die zur Unterstützung vorgebrachten Ost-Westbeziehungen erkennen, die im Falle der St 2218 aus und in Richtung Wassertrüdingen durchaus auch durch eine Trasse entlang der Bahnstrecke abzuwickeln sind, was OB Dr. Hammer auch bestätigte. Weitere Ost-Westbeziehungen auf der St 2220 aus Richtung Bechhofen kommend konnten seitens des OB nicht mit Zahlen unterbaut werden, so dass auch dieses vorgebrachte Argument durchaus fragwürdig blieb.
Mit Blick auf die belasteten Ortschaften Knittelsbach und Neustädtlein wurden durch die Behauptung hier wäre eine Umgehung nur im Falle der Variante Ost möglich, erneut Falschaussagen wiederholt, die der leitende Direktor des staatlichen Bauamtes Ansbach Helmut Arndt mehrfach mit Aussagen, dass eben diese Umgehung Neustädtleins und Knittelsbachs auch durch eine bahnparallele Trasse möglich sind, richtig stellte.
Auch nach dem stattgefundenen Schlagabtausch in Wilburgstetten, der nicht so moderat verlief, wie es der Eindruck des heutigen FLZ-Artikels erscheinen lässt, bleibt immer noch die Rolle Christoph Hammers undurchsichtig. Nach eigenen Aussagen nicht als Oberbürgermeister sprechend, der nach geltender Gemeindeordnung den Beschluß des Rates vertreten, mindestens aber neutral sein muß, stellt sich die Frage, ob er die vorgetragene Ansicht als CSU-Ortsvorsitzender Dinkelsbühls vertreten kann, zumal die örtliche CSU in dieser Frage mindestens ebenso geteilter Meinung ist wie Stadtrat oder Fraktion, was auch das direkte Aufeinandertreffen der beiden stellvertretenden Vorsitzenden Dieter Meyer (Initiator der Bürgerinitiative Pro-Dinkelsbühl) und Stefan Klein (Förderverein Naherholungsgebiet Mutschach Dinkelsbühl e.V.) recht deutlich aufzeigte.
2 Antworten bis jetzt ↓
1 " // Aug 20, 2009 at 16:20
So langsam kommt die Wahrheit ans Licht. Wenn ich diesen Artikel lese frage ich mich, ob die FLZ zu einem weiteren Blickpunkt mutiert. 4-spurige Transitstrecke, 70 – 75 % “Eigenverkehr”, Neustädtlein auch mit Bahntrasse, und und und. Warum verd.. noch mal lässt unser aller Oberbürgermeister nicht mit sich reden? Warum bleibt er so stur? Warum verfolgt er mit seinen und unseren Räten nicht doch einen gemeinsamen Konsens? Ich, ich, ich – das geht doch nich.. Machen Sie Urlaub Dr. Hammer und gehen Sie in sich!
2 Schoppenhauer // Aug 21, 2009 at 13:50
Ich war auch anwesend bei dieser Veranstaltung. Dr. OB Hammer musste von einer Zohörerin sogar aufgefordert werden, nicht so zu schreien, nachdem er deutlich zu laut geworden ist gegenüber den Verfechtern einer Konsenslösung. Die Nerven liegen anscheinend blank. Wer schreit hat Unrecht.