Unter der Überschrift “B 25-Umgehung darf Ostalb nicht belasten” hat die Schwäbische Zeitung heute einen Artikel veröffentlicht, in dem dem baden-württembergischen Leser aufgezeigt wird, dass das bislang öfter aufgetretene Bild der Verweigerungshaltung Dinkelsbühls gegenüber einer Entlastungsstraße so nicht der Wirklichkeit entspricht. In einem Pressegespräch konnten Ungereimtheiten und Fehlinterpretationen hinsichtlich der vom Stadtrat abgelehnten Ostumfahrung klargestellt und die Möglichkeiten im Hinblick auf eine Konsenslösung dargestellt werden.
Presse: B 25-Umgehung darf Ostalb nicht belasten
26. August, 2009 · 6 Kommentare
Stichwort: Presse
6 Antworten bis jetzt ↓
1 Forza Journaillia // Aug 27, 2009 at 10:20
Wer unsere Heimatzeitung im Abonnement liest oder sich diese jeden Morgen käuflich besorgt, blättert nicht selten darin in Erwartung einer Berichterstattung, die einem das nahebringt, was man so an Informationsfetzen im persönlichen Umfeld vernimmt. Nicht nur die Gerüchteküche brodelt und bedürfte der Aufklärung, sofern überhaupt von Bedeutung, auch handfeste Ereignisse wollen berichtet werden.
Stattdessen übt sich unsere Heimatzeitung in Abstinenz, verweigert sich der Berichterstattung über bestimmte Vorkommnisse nahzu vollständig. Hat die neuen Medien, im Gegensatz zu ihren Wettbewerbern ringsum, gänzlich aus ihrem Repertoire verbannt. Ihre Wahrnehmung unter auswärtigen Kollegen fällt mit rasender Geschwindigkeit ins bodenlose.
Der Presse vorzuschreiben, über was diese zu berichten hat, liegt so fern wie Polynesien. Wünschen würde sich der durchschnittlich aufgeklärte und informationsbedürftige Dinkelsbühler jedoch, dass neben den minutiösen Schilderungen über Feuerwehr und Co., die wesentliche Realität auch ein wenig Eingang findet in die Köpfe der Schreiberlinge oder derer, die in der Schlussredaktion vorgeben, was erscheinen darf und was nicht, oder derer, die dem CvD sagen, was dieser in der Schlussredaktion zu sagen hat.
Aktuelles Beispiel: Die Pressemitteilung des DCC liegt unserer Heimatzeitung vor. Jetzt darf man mutmßen, ob diese einen ausführlichen Bericht vorbereitet, sich des Themas urlaubsbedingt noch keiner annnehmen konnte oder das Thema bewust todschweigt. Ich befürchte letzteres – und zwar auf Anweisung.
So verkommmt unsere Heimatzeitung zu einem bloßen Anzeige- und amtlichem Verkündungsblatt und ist weder eines Abonnoment wert noch würdig. Prominente Kündigungen von Abonnoments in Dinkelsbühl zeigen vielleicht den Weg, auf den man sich aufmachen sollte. Mag dieser auch noch so beschwerlich sein. Beschwerlich? Ja, beschwerlich. Nicht etwa weil man dann eine interessante morgentliche Lektüre vermissen würde. Es gibt noch gute Zeitungen. Beschwerlich, weil es einem durchschnittlich begabten Zeitungsleser widerstrebt diesen Weg gehen zu müssen, trotz des Zwangen (wegen Unterlassung) aus den Redaktionsstuben, der in diesen Zeiten nahzu unerträglich geworden ist.
2 Demoskop // Aug 27, 2009 at 11:22
Seit zwei Tagen läuft eine Umfrage des rennomierten Forsa Instituts zur Ostumfahrung. Als Zeitungsredakteur hätte ich da oder bei den infrage kommenden Institutionen sofort angerufen und mich erkundigt. Eine bessere Story kann man im Sommerloch doch nicht kriegen. Aber der Zug ist ja auch schon abgefahren. Im Internet erfährt man darüber schneller und mehr als über die FLZ.
3 Erstaunt // Aug 27, 2009 at 14:38
Auf den Seiten von pro-dkb kann man einen Artikel “Dinkelsbühler Wahlkampf in der Nachbargemeinde” lesen. Erstaunlicherweise lautet nicht nur der Titel genau so wie ein am Donnerstag, den 20. August in der FLZ veröffentlichter Artikel, nein, auch der Wortlaut auf der Seite ist ziemlich 1:1 von der FLZ übernommen. Ich kann mich ja täuschen, aber war das nicht ausschlaggebend dafür, dass im Frühjahr auf http://www.rettet-die-mutschach.de Artikel umgeschrieben und Zitate der örtlichen Presse entfernt werden mussten?
Warum darf pro-dkb die örtliche Presse ausgiebig zitieren? Ein online-Angebot habe ich bislang nicht entdecken können.
Den damals zu diesem Thema verfassten Artikel kann man unter dem Titel “Presseartikel” vom 14. März nochmals nachlesen
—> http://www.rettet-die-mutschach.de/?p=1350
4 Bernie // Aug 27, 2009 at 16:32
@Erstaunt // Aug 27, 2009 at 14:38
“Auf den Seiten von pro-dkb kann man einen Artikel “Dinkelsbühler Wahlkampf in der Nachbargemeinde” lesen. Erstaunlicherweise lautet nicht nur der Titel genau so wie ein am Donnerstag, den 20. August in der FLZ veröffentlichter Artikel, nein, auch der Wortlaut auf der Seite ist ziemlich 1:1 von der FLZ übernommen. ”
Kann man auf der Internetseite der Initiative für die Ostumgehung unter dem Stichwort “Presse” nachgelesen und sehr erstaunt sein.
Dazu kann man sich direkt an die FLZ-Redation in Dinkelsbühl wenden und sich äußern – unabhängig von einer evtl. späteren Grundsatzentscheidung bezüglich eines weiteren Abonnements der FLZ.
5 W. Moser, Fichtenau // Aug 28, 2009 at 10:12
Forza Journaillia: „Stattdessen übt sich unsere Heimatzeitung in Abstinenz, verweigert sich der Berichterstattung über bestimmte Vorkommnisse nahzu vollständig. Hat die neuen Medien, im Gegensatz zu ihren Wettbewerbern ringsum, gänzlich aus ihrem Repertoire verbannt. Ihre Wahrnehmung unter auswärtigen Kollegen fällt mit rasender Geschwindigkeit ins bodenlose.“
What else is new? Im Zusammenhang mit „FLZ“ und ihren gleichgeschalteten Rudimenten landauf, landab noch von Journalismus zu reden, grenzt mittlerweile an Masochismus, wenngleich die FLZ mit ihrer vermutlich bundesweit solitären Internet-Phobie selbst noch in diesem Totentanz-Ensemble hartnäckig aus der Reihe tanzt.
Lokaljournalisten, so sie denn professionellen Standards folgten, waren schon immer die verkannten Helden des Metiers, der Prozentsatz der Angepaßten in ihren Reihen schon immer nahe am Anschlag. Das ökonomische Dahinsiechen der Gutenberg-Journaille bei gleichzeitiger Auslagerung lokalkritischer Restkomponenten in Foren, Blogs und Leserbriefspalten hat das Häuflein der letzten Aufrechten in diesem Bereich nunmehr zur Stecknadel im Heuhaufen schrumpfen lassen. Wer etwas auf sich hält, ist längst ins Netz abgewandert.
Denn hier spielt inzwischen die Musik. Und was das schönste ist: Nicht nur die sich wieder auf ihre professionellen Regeln besinnende Journaille spielt mit, sondern der „mündige Bürger“ ganz vorneweg. Oder doch zumindest diejenigen unter ihnen, denen Demokratie mehr bedeutet als bloßes Kreuzchenmalen in der Wahlkabine. Dieses Forum, vor allem aber – um ihm hier endlich auch einmal die verdiente Anerkennung zu zollen – der seit Jahren gegen städtische Mißstände anschreibende Blogfrog, vor dessen Zivilcourage (bei aller Kritik im einzelnen) man nur den Hut ziehen kann, sind ermutigende Anzeichen dafür. Sie haben die lokalpolitische Flaute, unter der die Stadt in der Vergangenheit wie unter einer Käseglocke dahindämmerte, in ein kräftiges Lüftchen verwandelt. Weiter so!
6 Thor // Aug 28, 2009 at 12:10
Jetzt weint und zierlt euch doch nicht. Wir sind im schönen Dinkelsbühl, wo sich am Altrathausplatz Fuchs und Haas seit jeher gute Nacht sagen. Übt Nachsicht und, auf dass ich euch ewig Bindert, oder so ähnlich erbärmlich.