Eine turbulente Woche liegt hinter uns. Der Wahlkampf ist in vollem Gange. In zahlreichen Veranstaltungen dominierte das Thema B25 das Geschehen. Zu Beginn der letzten Woche konnten sich interessierte Bürger die Meinung des Verkehrsexperten Richard Mergner anhören. Dessen Fazit lautete: Beim Blick auf die Planungsvarianten scheint es, als hätte es seitlich des Staatl. Bauamts in Ansbach von Anfang an eine Präferenz für die Osttrasse gegeben. Die bahnparallele Variante sei hier nur halbherzig geplant worden. Der Bau einer bahnparallelen Variante sei durchaus möglich und sinnvoll, jedoch aufwendiger zu planen, ohne dass dabei auf die Bahntrasse verzichtet werden muss. Für beide Verkehrssysteme ist Platz genug vorhanden. Im Hinblick auf weitere Einflussnahme durch die Stadt auf die zukünftige Ausgestaltung der Verkehrsführung, könne nur für die Konsenslösung gestimmt werden, um sich alle Möglichkeiten für die Bürger und eine gute Stadtentwicklung offen zu halten.
Tags darauf, bei einer CSU-Wahlveranstaltung in Wolfertsbronn, wurde deutlich, wie komplex der Sachverhalt B25 Entlastung sich darstellt, und dass längst noch nicht alle Informationen beim Bürger angekommen sind. So kursiert noch vielerorts die Meinung, ein Parallelbetrieb von Schiene und Straße sei gar nicht möglich. Das Gegenteil ist der Fall. Immer wieder wird auch behauptet, die Anbindung der Bechhofener Straße sei nicht zu bewerkstelligen. Die Befürworter der Osttrasse sagen dies, ohne jegliche Bereitschaft sich auf eine Detailplanung einlassen zu wollen. Warum eigentlich nicht? Städte wie Aalen oder Schwäbisch Gmünd haben doch vorgemacht, wie gut innerstädtische Lösungen funktionieren, guten Willen vorausgesetzt. Es gilt das Stadtzentrum zu wahren und Aussiedlungen und damit weiteren Naturverbrauch entlang unsinniger Umgehungsstraßen zu verhindern.
Die erste Podiumsdiskussion am Donnerstag, den 10. September im vollbesetzten kleinen Schrannensaal verdichtete noch einmal die Sichtweise der Anhänger der drei Lösungsvarianten: Ost, bahnparallel oder gar nichts, wobei letztere immer in Verbindung mit einer dauerhaften Sperrung zu verstehen ist, für die sich das „Starke Dreieck“, ein länderübergreifender Zusammenschluss von Bürgerinitiativen zur weiträumigen Sperrung autobahnnaher Bundesstraßen für den LKW-Mautausweichverkehr, einsetzt. Eine in Abwesenheit des Oberbürgermeisters sehr sachlich geführte Diskussion, bei der Pro-Dinkelsbühl und Vertreter der Ratsmehrheit aufeinander trafen. Interessant dabei war, dass auf Seiten der „Bürgerinitiative“ Pro-Dinkelsbühl, mit dem Stadtbaumeister, ein Vertreter der Stadt Dinkelsbühl auf dem Podium saß und vehement für die Osttrasse warb. Während Pro-Dinkelsbühl „saure Wiesen“ im Osten sieht, die durch den Bau einer Osttrasse und den dazugehörenden Ausgleichsflächen „aufgewertet“ werden könnten, und dafür Unverständnis des Publikums erntete, mahnte man auf Seiten der Ratsmehrheit, das Verfahren zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht aus der Hand zu geben. Zu leichtfertig und unwiederbringlich werden schützenswerte Güter, wie Mensch, Natur und auch der Tourismusstandort aufs Spiel gesetzt. Die Räte zeigten sich bestens informiert und verlangten mehr Planungssorgfalt bei einer so wichtigen Entscheidung für unsere Stadt. Unter großem Beifall unterstrich August Forkel nochmals die sehr menschliche Sichtweise des Problems, indem er sich außerstande sah für die Osttrasse zu stimmen, nachdem man den Bürgern im Osten immer gesagt habe, es käme dort keine Straße. Die Bürger Dinkelsbühls dürfen nicht gegeneinander antreten, wenn die Folgen so gravierend sind.
Am Samstag vor dem Stadtfest begegneten sich dann alle Gruppierungen mit ihren Infoständen in der Altstadt. In gelöster Atmosphäre und mit bester Laune standen die Ratsmehrheit, der Förderverein Naherholungsgebiet Mutschach Dinkelsbühl e.V. sowie Bündnis90/Die Grünen den interessierten Bürgern für Gespräche zur Verfügung. Dabei kam heraus, dass eigentlich niemand bereit ist, mit einer leichtfertigen Entscheidung am 27. September einer nachhaltigen Stadtentwicklung Tür und Tor zu versperren. Wenn die bisherige Planung nicht uneingeschränkt Zuspruch findet, muss man eben nochmals ran. Eine für Dinkelsbühl so wichtige Weichenstellung sollte man nicht mit einfachen Mehrheiten entscheiden. Und genau das bietet nur die Konsenslösung.
2 Antworten bis jetzt ↓
1 Wähler // Sep 23, 2009 at 21:58
Lieber sind mir: …
…Vogelgezwitscher, statt Auto – und Lkw-Motorenlärm!
… Gräser und Blumen, statt Teer und Beton !
… Ruhe und Frieden, statt lärmende Motoren !
… Pferde und Bäume, statt eine störende Lärmschutzbetonwand !
… duftende Blumen, statt stinkender Abgase !
… eine intakte Natur, statt immer mehr Straßen !
… Tiere, die in freier Natur ihre Nahrung finden und brüten können, statt heimischer Tiere, die man nur noch in Zoos sehen kann!
… gute Vereine für unsere Erwachsene und Jugend statt gelangweilter Kids, die betrunken herumlungern!
… Menschen, die sich an der Natur erfreuen statt Fahrer, die nur an Dinkelsbühl vorbeirauschen!
… Dinkelsbühler, die im Naherholungsgebiet Mutschach spazieren gehen, statt Mautausweichverkehr !
… Kinder, die in „unserer“ Mutschach Baumhäuser bauen und spielen, statt Kindern, die nur noch am Computer sitzen und lila Kühe abknallen !
… eine Umgehungsstraße, mit der möglichst wenige Menschen betroffen sind, statt einer Umgehungsstraße, die Vereine, Anwohner, Campingplatz, Wohngebiete und Naherholungsgebiete massivst stören !
… ein Bürgermeister, der hinter der Mehrheit von seinem Stadtrat steht und sich für seine Bürger einsetzt, statt einen Oberbürgermeister, der mit aller Macht laut brüllend nur seinen Willen durchsetzen will !
…. deshalb sage ich NEINzur Ostumgehung
… und JA zur Konsenslösung
2 Dr.Gerke // Sep 24, 2009 at 07:28
Unseriöser Pro DKB Verein !!!
Nachdem ich bereits gewählt habe:
1. NEIN zur Ostumfahrung
2.JA ZUR KONSENSLÖSUNG
3.Ratsbegehren KONSENSLÖSUNG
um die Chance für die beste Entscheidung für alle Dinkelsbühler zu wahren , stelle ich hingegen bei dem Vorgehen der Pro Gruppierung ( PRO für PROFILIERUNGSSÜCHTIGER oder – süchtige? ) die Frage: Wenn private Schreiben von mir sinnentstellt veröffentlicht werden, um für sich zu werben, wie seriös kann dann das Anliegen des Kopfes des Vereins
sein??????