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Informationsportal für ein NEIN zur Ostumfahrung

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Informiert: IHK-Veranstaltung – “Im Großen und Ganzen nichts Neues”

5. Februar, 2009 · 4 Kommentare

Mit den Worten „Im Großen und Ganzen nichts Neues“, mit denen der IHK-Chef Dr. Christoph Glenk selbst die Veranstaltung im Schrannenfestsaal beurteilte, lässt sich der Informationsabend der Industrie- und Handelskammer am besten beschreiben. Eine konkrete und wissenschaftlich belegbare Stellungnahme zur IHK-Aussage vom 22.01.2009, „[…] Ein NEIN zum weiteren Ausbau der B25 in unserem Raum wird Sie [die IHK-Mitgliedsbetriebe] und die Erhaltung der Arbeitsplätze sowie die Wirtschaftskraft der Region auf Jahrzehnte schwächen und zurückwerfen. [...]“ wurde an diesem Abend nicht erbracht. Von Helmut Arndt, dem Leiter des Staatlichen Bauamtes Ansbach, wurde ein möglicher Zeitplan und eine Verbindung zwischen der Osttrasse und der angedachten B131neu vorgestellt.

Der Verkehrsreferent der IHK-Mittelfranken, Ulrich Schaller, informierte über aktuelle IHK-Programme, die einen weiteren Infrastrukturausbau im Fernstraßenverkehrsnetz fordern und beschrieb Maßnahmen, die aus seiner Sicht notwendig sind, um die Bedeutung der B25 – als verkehrliche Achse und diagonale, kürzeste Verbindung zwischen dem Autobahnnetz – zu erhöhen. Die Aussagen spiegeln das überregionale Interesse der IHK wieder, die B25 als Durchgangs- und Transitstrecke im Sinne einer Abkürzung zwischen den Autobahnen nutzen zu wollen. Konkrete Aussagen über regionale wirtschaftliche Entwicklungen durch die geplanten Infrastrukturveränderungen des Fernstraßennetzes für Dinkelsbühl und die Region, die man aus der Einladung zu der Veranstaltung erwarten konnte, wurden nicht genannt. Die Notwendigkeit einer Ortsumfahrung von Dinkelsbühl wurde im Zusammenhang mit der angedachten B131neu in den Raum gestellt. Der zweite Abschnitt, die mögliche Verbindung zwischen Weißenburg-Gunzenhausen und der Autobahn A7, liegt, so Ulrich Schaller wörtlich, „in der weiteren Zukunft.“ Ein verkehrswirtschaftliches Gutachten soll prüfen, ob eine verkehrliche Wirksamkeit nachgewiesen werden kann, bevor der weitere Abschnitt der B131neu zwischen Gunzenhausen und der A7 überhaupt eine Chance auf die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan hat.  Das alles, so Schaller,wird „noch Planungsjahre dauern.“

Der IHK-Verkehrsreferent glaubt, eine schnelle Entscheidung in Dinkelsbühl für eine Ortsumfahrung sei notwendig, da, so seine Aussage, als „worst-case“, befürchtet werden kann, dass in der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans Strecken, die im „vordringlichen Bedarf“ aufgenommen sind, zurückgestuft werden könnten.  In der Reihenfolge „zum Wohle der Wirtschaft, zum Wohle der Sicherheit” und “zum Wohle der Bevölkerung“ sprach sich der IHK-Verkehrsreferent für die schnelle Entscheidung „einer der Varianten“ zur Ortsumfahrung von Dinkelsbühl aus.

Helmut Arndt, der Leiter des Staatlichen Bauamtes Ansbach, griff anschließend in seinem Referat die geplanten Ortsumfahrungs-Projekte in Feuchtwangen, Greiselbach und Dinkelsbühl auf. Vorgestellt wurden, wie u.a. bereits in den bisherigen Stadtratssitzungen, regionale Verkehrszählungen aus dem Jahr 2005 (DTV) und allgemeine – nicht auf Dinkelsbühl bezogene – Werte, die in der Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen im Jahr 2025 für Schiene, Straße und Binnenschifffahrt gelten könnten. (Link:  http://www.bmvbs.de/Anlage/original_1024631/Verkehrsprognose-2025-Kurzfassung.pdf) Die Präsentation der Ortsumfahrungsplanung in Dinkelsbühl erhielt keine neuen Informationen gegenüber den bereits geäußerten Standpunkten zu den Teiluntersuchungen und der daraus resultierenden Bewertung des Staatlichen Bauamtes Ansbach, die, so Helmut Arndt wörtlich, „klassisch untersucht [sind,] aus Sicht eines Straßenbauers.“

In diesem Zusammenhang fiel die Aussage der möglichen Anbindung zwischen einer angedachten B131neu und der „Wahllinie 2 Ostumfahrung“, sowie die Vorstellung eines Zeitplans der gewünschten Verwirklichung. So soll, laut Helmut Arndt, die Festlegung einer Wahllinie, für die nach den bisherigen Aussagen nur noch die Ostumfahrung zur Verfügung steht, im Frühjahr des Jahres 2009 erfolgen. Der Vorentwurf würde mindestens ein Jahr, die weitere Genehmigung etwa drei bis sechs Monate dauern. Für die Erstellung der Planfeststellungsunterlagen rechnet das Staatliche Bauamt Ansbach mit einem Zeitraum von sechs Monaten, für das Planfeststellungsverfahren von mindestens einem Jahr und „realistisch 1,5 Jahren“. Nach der Baureifeplanung und einer Bauvorbereitung von etwa sechs Monaten soll der Bau „2012/2013“ bei einer Bauzeit von zwei Jahren in Angriff genommen werden. Bezogen auf Erfahrungen aus anderen Straßenbauprojekten ein äußerst ambitionierter Zeitplan, da ja mit erheblichem Widerstand gegen das Projekt zu rechnen ist.

Stichwort: Informiert

4 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 gast // Feb 5, 2009 at 23:43

    besonders nett fand ich den “flammenden” beitrag von bürgermeister czech, der vom florierenden wirtschaftsstandort schopfloch schwärmte ;-)

  • 2 IHK Mitglied // Feb 6, 2009 at 00:02

    Trotz der vollmundigen Ankündigung gab es keinerlei Erläuterungen zu möglichen Vorteilen für die heimische Wirtschaft. Vielleicht, weil es keine gibt? Auch über Neuansiedlungen von Gewerbe wurde nicht gesprochen. Vielleicht, weil die bestehende Infrastruktur absolut ausreichend ist und eine Ostumgehung kein Anreiz wäre? Das Ziel, die IHK Mitglieder als Verfechter für die Ost-Trasse zu gewinnen, wurde sicher nicht erreicht. Glauben die Herren wirklich, dass sie die Industrie mit der Drohung auf Abstufung der B25 zur Staatsstraße einschüchtern können? Oder etwa die Bürger? Hat einer die jetzige Wirtschaftsflaute vorhergesehen? Wie kann man dann den Verkehrsprognosen glauben? Das Fazit: Ein Abend ohne konkrete Argumente, mit ge’czech’ten Kommentaren und organisiert vom Vorstand einer Bank, die sehr viele Kunden im Schelbuck hat, die genau dieser Bank vertraut haben.

  • 3 Dr.Gerke Dagmar // Feb 6, 2009 at 23:18

    Habe am 6.2.09 morgens bei Herrn Arndt angerufen,um nach Unterlagen zu fragen. Er meinte nach meiner Sicht herablassend auf meine Frage nach dem geplanten Lärmschutzwall an der Mutschach, der die Sicht auf den Wald versperren würde, daß ich doch wissen müßte,daß Lärm krank machen kann -jedoch kein versperrter Blick auf den Wald!!! Warum liegen Kliniken und Kureinrichtungen im Grünen??? ” Sie müssen doch nicht glauben, daß ich die 500 Tausend € teuere (wenn ich richtig verstanden habe) Umfahrungsstudie gemcht habe, um sie in den Papierkorb zu werfen .” Hier wird der individuelle Ehrgeiz eines Schreibtischmenschen deutlich, der nur nach Zahlen und Statstiken arbeitet und handelt. Schubladendenken halt. Wir behalten unsere grüne Lunge Mutschach und lassen nur die regionalen LKW`s auf der B25 fahren. Der Rest gehört auf die naheliegenden Autobahnen.

  • 4 Redaktion rettet-die-mutschach.de // Feb 7, 2009 at 00:07

    @ Dr. Gerke Dagmar
    Laut Auskunft der Fränkischen Landeszeitung vom 20.06.2008 haben die Trassenuntersuchungen bis zum Zeitpunkt der ersten Vorstellung am 18.06.2008 etwa 170.000 Euro gekostet.