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Informiert: Wenig neue Erkenntnisse und eine „Inszenierung“

20. Februar, 2009 · 21 Kommentare

Die Stadtratssitzung im Konzertsaal hatte wenige Besucher aus der Bürgerschaft. Besser, als durch Abwesenheit, hätten die Bürgerinnen und Bürger nicht signalisieren können, dass zum Tagesordnungspunkt „Ortsumgehung B25 Dinkelsbühl“ keine neuen Erkenntnisse zu erwarten seien. Tatsächlich stellten die ersten fünf Unterpunkte der Sitzung größtenteils eine reine Wiederholung der bisher bekannten Aussagen und Standpunkte dar. Zahlreiche Folien wurden bereits bei der IHK-Veranstaltung gezeigt oder sind in den Unterlagen des Staatlichen Bauamtes zu finden.

Neue Informationen, die einen wirklichen Beitrag oder Impuls für den Entscheidungsprozess der Stadträte hätten leisten können, waren nicht erkennbar. Interessanter stellte sich der sechste Unterpunkt dar, in dem Stadtbaumeister Holger Göttler – mit dem äußerst ambitioniert gewählten Titel „Stadtentwicklungskonzept Dinkelsbühl“ – Vorstellungen zur „Luitpoldstraße 2020“ aufgriff. Während ein großer Teil seines Vortrages Aussagen, Bilder und Grafiken aus dem Gutachten „Wege zur neuen Altstadt III“ des Jahres 2004 enthielt, waren einige Stadträte über Folien verwundert, deren Inhalt ihnen ein Bürger am Tag zuvor selbst zusandte. In dieser Mail wurde durch einen willkürlich gewählten Abstand von 240 Metern die vermeintliche Belastung der Bürgerinnen und Bürger entlang verschiedener Trassenvarianten dargestellt. Zum Erstaunen der Anwesenden wurde genau diese Grafik nun hochoffiziell vom Stadtbaumeister den Räten präsentiert. Holger Göttler kann zu Gute gehalten werden, dass er in seinem Vortrag – wenn auch nur an einer Stelle – die nicht nachvollziehbare Wahl des Abstandes von 240 Metern wenigstens selbst „ominös“ bezeichnete.

Zu einem besonderen Höhepunkt kam es beim siebten und letzten Unterpunkt der Sitzung. Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer sprach auch im Namen seiner Stellvertreter Hildegard Beck und Thomas Sandfuchs, als er die Aussage in den Raum stellte, der Druck auf die Stadträte zur B25-Thematik sei derart stark, dass einige Mitglieder des Rates in dieser Angelegenheit nicht mehr frei entscheiden könnten. Die Bürgermeister schlugen deshalb vor, über ein Ratsbegehren nachzudenken, bei dem nun nicht mehr die Mitglieder des Stadtrates, sondern die Bürgerinnen und Bürger entscheiden müssen, ob eine Osttrasse komme oder nicht.

Die Aussage von Dr. Hammer hat eine gewisse Brisanz: Der Dinkelsbühler Rathauschef stellte damit letztendlich die Behauptung in den Raum, die Räte könnten – durch vermeintlichen „Druck“ – nicht mehr gemäß ihres geleisteten Eides handeln und seien bei der Thematik „B25-Ortsumfahrung“ nicht mehr in der Lage, ihre Amtspflichten als gewählte Vertreter der Stadt, nach bestem Wissen und Gewissen, zu erfüllen.

Da die Sitzung ohne Aussprache, unmittelbar nach der Aussage des Oberbürgermeisters, geschlossen wurde, zeigten sich einige der Räte nach Sitzungsende äußerst brüskiert. Einige bezeichneten das Handeln des Oberbürgermeisters als eine Schädigung des Ansehens des Rates in seiner Funktion als demokratisch legitimierte Institution der Stadt, andere kommentierten die Aussagen als „Inszenierung“, da Dr. Hammer scheinbar keine Mehrheit mehr für die Trasse im Stadtrat erkennen konnte und sich nur noch durch diesen drastischen Schritt zu helfen wusste, um vielleicht doch noch irgendwann die von ihm so sehr gewünschte Osttrasse zu bekommen.

Stichwort: Informiert

21 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 gutachter // Feb 20, 2009 at 07:32

    Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, da hat Oberbürgermeister Hammer das Gutachten “Wege zur neuen Altstadt III” belächelt. Was musste das für eine Genugtuung für Otto Sparrer gewesen sein, als seine stets verteufelten Gutachten ausgerechnet jetzt von Dr. Hammer als Argumentationshilfe genutzt werden. Irgendwie wird der OB ab bisserl unglaubwürdig …

  • 2 Waldi // Feb 20, 2009 at 14:26

    Welche Lösung haben die Städte? Jeder baut um seine Ortschaften eine eigene Umgehung! Wo bleiben da die kleinen Ortschaften wie z.B. Knittelsbach und Neustädtlein? Sie haben nur wenige Stimmen die laut nach einer Umgehung rufen können. Wie aber schaut unsere Zukunft aus: Überall Umgehungsstraßen statt grüner Wiesen und Wälder! Hohe Lärmschutzwälle und -wände (wie am Mutschacheingang) statt weidender Pferde, Brücken am Campingplatz statt schöner Radwege und Wiesen! Zählt denn unsere Natur gar nichts mehr, nur noch Verkehr und Wirtschaft?
    Eins ist an der Stadtratssitzung deutlich klar geworden Dinkelsbühl braucht eher eine Heizung, als eine Ortsumgehung ;-)

  • 3 Herr Rossi // Feb 20, 2009 at 18:04

    Eine hochinteressante Entwicklung: Herr Dr. Hammer disqualifiziert und beschädigt unseren Dinkelsbühler Stadtrat (oder zumindest „einige Mitglieder“ dieses Stadtrates) durch seine Behauptung, einige Ratsmitglieder seien infolge von „Druck“ handlungsunfähig. Hier sollte der lastende „Druck“ auf diese offenbar labilen, charakterschwachen Stadträte doch einmal näher definiert werden. Gelten unterschiedliche Meinungen, welche in Demokratien gelegentlich vorkommen, bereits als handlungsunfähig machender „Druck“?
    Ihrem Bericht nach, bezeichneten einige Stadträte „das Handeln des Oberbürgermeisters als eine Schädigung des Ansehens des Rates in seiner Funktion als demokratisch legitimierte Institution der Stadt“. Hier stimme ich diesen Stadträten voll und ganz zu!
    Gleichzeitig meine ich jedoch auch, dass der Dinkelsbühler Stadtrat aufpassen muss, sich nicht selbst zu schädigen. Es wäre nicht der erste Fall, dass ein (über)motivierter, forscher Oberbürgermeister bis zu 24 Stadträte „dirigiert“. Dies ist gelegentlich mein Eindruck – ich täusche mich gerne! Nicht nur in diesem Fall sollte man sich vor Augen führen: Ist der Oberbürgermeister zu stark (dominant) ist der Stadtrat zu schwach (passiv)?!
    Ich, als Demokrat werde diese Entwicklung mit großem Interesse weiterverfolgen. Sollte sich unsere Dinkelsbühler Politik zunehmend als „Ein-Mann-Show“ gestalten, so halte ich Stadtratswahlen für überflüssig!

  • 4 hausfrau // Feb 21, 2009 at 00:46

    Weiß eigentlich jemand, seit wann die Ortsumfahrung von DKB im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes ist?
    Erst seit diesem Zeitpunkt nämlich gibt es für das Staatliche Bauamt überhaupt einen Anlass zu planen und den Stadtrat – jetzt wohl: die Bürger – letztlich vor die Entscheidung zwischen Skylla und Charybdis zu stellen. Kann es sein, dass da ein unmittelbarer Zusammenhang besteht zu den Schwierigkeiten, die Mautsperrung durchzusetzen?
    Grüße an Dr.Snuggles

  • 5 Zuschauer // Feb 21, 2009 at 09:35

    HerrArndt & Co. könnten ohne großes Theather
    die Bahntrasse wählen – fast alle wären zufrieden. An ein paar Euro mehr oder weniger kann´s doch nicht liegen , in einer Zeit in der man nur noch mit Milliarden jongliert.

  • 6 immoscout // Feb 21, 2009 at 15:50

    Jetzt soll also die Luitpoldstraße zum Nabel Dinkelsbühls werden. Da hätten wir doch eine aktuelle Anlageempfehlung für unseren Stadtbaumeister. Seit Jahren versucht die Stadt, ein wunderschönes Häuschen mit Garten direkt an der Luitpoldstraße zu verkaufen. Für unseren Stadtbaumeister wäre diese Immobilie geradezu ideal. Kurzer Weg zum Arbeitsplatz, Gärtchen direkt an einer Straße (für gemeinsames Kaffeetrinken mit unserem OB unentbehrlich). Bestens geeignet, um direkt von der Terasse aus neue Verkehrsprognosen zu erstellen. Auch Herr Arndt wird sich hier besonders wohlfühlen. Die Stadt hätte einen “Klotz vom Bein” und Herr Göttler könnte sich aufgrund der von ihm sicher erwarteten Wertsteigerung schon heute die Hände reiben. Also auf Herr Göttler.

  • 7 ich // Feb 24, 2009 at 17:33

    Die “ominösen” 240 Meter tauchen heute als so genannte private Untersuchung in einem Leserbrief in der Heimatzeitung auf. Wenn die Befürworter einer Trasse nun schon zu derartig dubiosen Mitteln greifen müssen, bin ich über die Qualität des Entscheidungsprozesses ernsthaft besorgt.

  • 8 Visionär // Mrz 7, 2009 at 14:00

    An alle Kritiker der Ost-Umgehung…

    Denken Sie mal 2 – 3 Generationen weiter !!!!!

    Sollen dann die stinkenden Autos sich immer noch durch die Luitpoldstraße quälen???

    Das ist eines der größten Probleme der Dinkelsbühler: Der Mangel an Visionen in Kombination mit Entscheidungs-Unfreudigkeit:
    Beispiel gefällig: Das alte Rathaus!!!

    Fahren Sie mal raus aus Dinkelsbühl und schauen Sie sich um in anderen Bundesländern oder im angrenzenden Umland – die sind visionär!

    Dinkelsbühl braucht eine Umgehung. Die Thematik MAUT-Ausweichverkehr kann hier nicht als Begründung für oder gegen die Umgehung herhalten.

  • 9 auch visionär // Mrz 7, 2009 at 23:13

    @ Visonär:

    Lies mal http://www.rettet-die-mutschach.de/?p=660 und dann http://www.rettet-die-mutschach.de/?p=657

    Und in 2 bis 3 Generationen hätten wir die stinkenden Autos in der Luitpoldstraße und entlang der Mutschach. Super!

  • 10 Redaktion rettet-die-mutschach.de // Mrz 7, 2009 at 23:42

    @ “W. Moser, Fichtenau” (Kommentar vom 07.03.2009 um 11:14 Uhr)

    Wir haben leider nur eine Fehlermeldung im Textfeld Ihres Kommentars erhalten?! Wir versuchen den Fehler – wenn möglich – auch von unserer Seite aus zu beheben. Herzlichen Dank und sorry.

  • 11 K-H. Schoger // Mrz 8, 2009 at 14:03

    Visionäre, die 2-3 Generationen weiterdenken wollen, sollten zumindest ihren Namen nennen. Feige Visionen sind keine Visionen!

  • 12 Ein Freund // Mrz 8, 2009 at 16:51

    @Visionär

    Ihre Argumentation für eine Ost-Umgehung scheint mir durchaus plausibel. Sollte der Verkehr dermaßen zunehmen, wie uns manche Glauben machen wollen, dann kann ich Ihren Standpunkt durchaus nachvollziehen.

    Als Vater zweier kleiner Kinder stelle ich mir aber immer wieder die Frage: Wie lange können und wollen wir so weitermachen? Wie lange wollen wir es zulassen, dass der Verkehr wächst und mit ihm der Straßenbau und somit Flächenverbrauch? Wie lange können wir uns diesen Umgang mit unserer Natur noch leisten? Die Politik gibt hierzu zahlreiche Antworten. Sei es mit der Erhöhung der Maut, sei es mit der Verpflichtung, den CO2 Ausstoß mittels Gesetzgebung (Emmissionshandel, etc) signifikant zu reduzieren oder sonstigen Überlegungen, die in allen Industrienationen der Welt gegenwärtig zu diesem Thema stattfinden. Die Politik hat alle relevanten Informationen und sie weiß sehr genau, dass es fünf vor Zwölf ist. Allerdings wird die Politik seit jeher von bestimmten Interessengruppen beeinflusst, die es auf kurzfristige Gewinne abgesehen haben, statt auf nachhaltiges Wirtschaften zum Wohle der nächsten Generationen. Unumstritten aber sind die Zeichen, mit denen die Politik signalisiert: Weder im europäischen noch im globalen Kontext kann und soll es so weitergehen. Einige Provinzfürsten und Lobbyistenvertreter aber kochen noch immer ihr scheinheiliges Süppchen.

    Manch einer ist für die Umgehung, viele dagegen und eine ganze Menge scheint sich noch keine abschließende Meinung gebildet zu haben. Alle aber haben eines gemeinsam. Jeder hat seine ganz persönliche Menge an Informationen, die er nach seinem Dafürhalten bewertet und so zu der Entscheidung “dafür”, “dagegen” oder “weiß nicht” kommt. Die Frage ist doch nur: Hatte man alle relevanten Informationen zur Verfügung, um die richtige Entscheidung zu treffen? Und: Besitzt man selbst die Fähigkeit, aus der Fülle an Informationen den richtigen Schluss zu ziehen?

    Meine (Lebens)Erfahrung zeigt, dass man auf Basis einer bestimmten Menge von Informationen schon mal eine Entscheidung trifft, die man so nicht getroffen hätte, wenn sich im Nachhinein die Menge der Informationen erhöht, man also mehr relevante Informationen zur Verfügung hat, um eine Entscheidung zu treffen. Oder haben sie noch niemals, im Nachhinein betrachtet, eine Entscheidung getroffen, die sie so kein zweites Mal getroffen hätten?

    Daraus ergibt sich doch die Pflicht eines jeden, der hier mit diskutieren will, dass er sich bemühen muss, alle relevanten Informationen zu diesem Thema zu sammeln, und zwar auch dann noch, wenn er sich bereits eine Meinung gebildet hat. Damit aufzuhören, sich auch weiterhin zu informieren, birgt nämlich die Gefahr, am Ende seine eigene Entscheidung bedauern zu müssen. Und eine falsche Entscheidung ist im Nachhinein oft nur schwer oder gar nicht zu korrigieren.

    Ich für meinen Teil sehe es als unsere allererste Pflicht, der 2. und 3. Generation ein in erster Linie unverschuldetes und lebenswertes Land, Stadt, Planeten zu hinterlassen. Damit auch diese Generation im Stande ist, ihre Entscheidungen frei zu treffen.

  • 13 S. Klenk // Mrz 8, 2009 at 22:09

    @ Visionär
    Wenn wir in 2-3 Generationen immer noch stinkende Autos haben, dann wäre das traurig. Wo bleiben da Ihre Visionen? Wir haben keine unendlichen Öl-Vorräte. Wir haben auch nur diese eine Welt. Genau darum werden neue Technologien entwickelt. Genau darum müssen wir alle lernen umzudenken. Wir haben in Deutschland ein sehr gut ausgebautes Straßennetz. Jeder LKW aus dem Süden kann über die A8/A7 anfahren. Es gibt für mich keine Entschuldigung dafür, dass ganze LKW Kolonnen bei Augsburg-Ost die Autobahn verlassen und die Abkürzung B25 nehmen. Wenn wir als Unternehmen Frachtgut der Spedition übergeben, zahlen wir für jeden Kilometer Maut, egal wie der LKW fährt. Dann soll er bitte auch auf der Autobahn fahren und nicht Landstraßen kaputt machen und Bürger mit Lärm und Abgasen belasten.
    Weitere Umgehungsstraßen bauen ist keine visionäre Lösung. Im Gegenteil, für mich ist das sehr kurzsichtig gedacht.

  • 14 Dangel // Mrz 10, 2009 at 19:05

    Hallo, Visionär,
    hatten Sie schon mal die Vision die LKW dahin zu bringen, wo sie hingehören, nämlich auf die Autobahn?

  • 15 Gerda A. // Mrz 10, 2009 at 21:11

    Pro Erhaltung des Naherholungsgebietes Mutschach

    Bei Vorüberlegungen zur Erwerbskombination (z.B. Urlaub auf dem Lande) erstellt man am Anfang eine sogenannte Checkliste zur Analyse. Unter anderem gehören dazu auch die Voraussetzung der Region:
    Wirtschaftskraft der Region; Vorhandene Infrastruktur; Entfernung zur nächst größeren Stadt; Bevölkerungsdichte; Bevölkerungsstruktur; und vor allem Touristische Attraktivität der Gegend.
    Für unsere Stadt Dinkelsbühl ist die Touristische Attraktivität ein wichtiges Merkmal für die Wirtschaftskraft.
    Unter Touristische Attraktivität fällt:
    Naturschönheiten
    Kulturelle Angebote
    Kulinarische Spezialitäten
    Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten
    An kulturelle Angeboten haben wir das Theater, Museum und die Berufsfachschule für Musik, Kinderzeche und manch andere Veranstaltungen. Kulinarische Spezialität werden z. B. während der Fischerntwoche oder anderen Anlässen angeboten. An Naturschönheiten (steht an erster Stelle in der Checkliste) unser Naherholungsgebiet Mutschach.
    Dieses einzigartige Gebiet an Naturschönheiten und Freizeitmöglichkeiten soll durch eine Straße zerstört werden. Naturschönheiten sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für unsere Region. Freizeitmöglichkeiten, Erholung unter anderem auch auf dem Campingplatz werden durch den Bau einer schnellen Straße immens belastet. Eine Straße wird immer das Bild eines Naturerholungsgebietes zerstören. Kann sich Dinkelsbühls das leisten? Der Tourismus ist doch eine wichtige Einnahmequelle der Stadt. Der Zufallstourismus wird an dieser Stadt vorbei geleitet. Die Menschen entdecken nicht mehr die wunderbare Lokale in der Altstadt und die kulturelle Angebote werden dann auch weniger wahrgenommen. Man fährt vorbei! Für die Bevölkerungsstruktur, die vorhandene Infrastruktur und die Wirtschafskraft der Region ist also das Naturerholungsgebiet Mutschach sehr wichtig. Eine neue schnell befahrene Straße ist nicht notwendig, da die Entfernungen zu einer nächst größeren Stadt nicht weit sind. Man hat schnelle Verbindung zur Autobahn Richtung Würzburg, Ulm, Nürnberg u. Stuttgart.
    Denkt man Zukunftsorientiert so bindet man Naturschönheiten in die wirtschaftliche und somit in die touristische Planung mit ein und zerstört sie nicht.

  • 16 c_w // Mrz 11, 2009 at 10:24

    Welche “wunderbaren Lokale” und kulturellen Angebote nimmt der vielzitierte, Dinkelsbühl passierende Zufallstourist denn in der Luitpoldstraße wahr? Meiner Meinung nach: Keine. Die Visitenkarte an dieser Stelle der Stadt ist nämlich außerordentlich hässlich, das muss ohne die rosarote Lokalpatriotenbrille mal so deutlich gesagt werden. Und auch: Den Zufallstouristen gibt es nicht.
    Auch ich habe Kinder und denke an ihre Zukunft. Aber ich bin Realist genug, um den Phantasien eines “Am Dinkelsbühler Wesen soll die bundesdeutsche Verkehrspolitik
    genesen” den gesunden Menschenverstand entgegen zu setzen. Und der sagt: Das wird nicht klappen. Ein Blick auf die Verkehrsentwicklung der letzten Jahrzehnte genügt.
    Aber ich fürchte, diese Umhenung wird scheitern, denn in Dinkelsbühl ändert sich nichts.
    Und der Nachtwächter geht sein Runde…

  • 17 FLZ Leser // Mrz 11, 2009 at 21:26

    @ c_w
    Dem kann ich nun wirklich nicht zustimmen. Aber es kommt wohl darauf an, in welche Richtung man in der Luitpoldstraße schaut. Aus Süden kommend bitte künftig die Augen nach links richten und schon hat man über die Schwedenwiese einen herrlichen Blick auf die Altstadt. Gleiches gilt an der Stauferwall Kreuzung.
    Lt. Aussage der Wirte in Dinkelsbühl gibt es den Zufallstouristen durchaus und die sollten es wissen, oder?
    Dabei bitte den Campingplatz nicht vergessen, mit seinen 28.000 Touristen pro Jahr, die der direkte Blick auf eine Bundessstraße sicherlich von weiteren Buchungen abhalten würde.
    Wenn wir eine Ostumfahrung bauen sollen, damit sich in Dinkelsbühl endlich mal was ändert, dann ziehe ich es vor, dass der Nachtwächter weiter seine Runde dreht und alles bleibt wie es ist.

  • 18 Arbeitnehmer an der Luitpoldstraße // Mrz 12, 2009 at 15:47

    So hässlich ist die Luitpoldstraße nun aber wirklich nicht.
    Ich muss FLZ Leser hier 100 %ig recht geben, der Blick auf die Altstadt ist herrlich, wenn man diese Straße entlang fährt und ein bisschen den Blick für Idylle hat. Ich selbst habe mich auch nach 50 Jahren daran noch nicht satt gesehen:-)
    Außerdem hat die Luitpoldstraße doch auch durch die Renovierung des ehemaligen Amtsgerichtsgebäude optisch gewonnen und bietet zudem jede Menge Einkaufsmöglichkeiten.

    Als Arbeitnehmer an der Luitpoldstraße stelle ich außerdem sehr wohl fest, dass es in Dinkelsbühl jede Menge Zufallstouristen gibt, von denen auch mein Arbeitgeber profitiert, genauso wie wir auch von den vielen Urlaubern unseres Campingplatzes profitieren. Nicht auszudenken, wenn die nicht mehr nach Dinkelsbühl kommen würden, bzw. daran vorbei fahren würden.
    Dafür und dass diese Touristen, genauso wie alle Einheimischen meinen/unseren Arbeitsplatz sicherer machen, nehmen wir gerne etwas mehr Verkehr in der Luitpoldstraße in Kauf!

    Und bitte, wer fährt denn vorwiegend die Luitpoldstraße entlang?
    Man beobachte mal die Autokennzeichen, bezugnehmend auf die immer wieder erwähnte ansteigende Verkehrsentwicklung: Das sind doch zum großen Teil wir selbst! Weil wir einkaufen fahren, in der Stadt was erledigen müssen oder unsere Kinder zu Freunden, zum Sport oder sonst wohin fahren. Und wir werden auch weiterhin dort entlang fahren, egal ob die Ostumgehung kommt oder nicht!
    Und somit wieder einmal das Fazit: Die LKWs müssen auf die Autobahn, bzw. dort bleiben, dann kann der Nachtwächter in Ruhe weiter seine Runden drehen und die veranschlagten Millionen für die Ostumgehung können sinnvoller woanders eingesetzt werden!

  • 19 Julius // Mrz 14, 2009 at 21:54

    Von den Osttrassen-Befürwortern wird derzeit gestreut in der Mutschach müsse wegen des Staßenbaus kein Baum gefällt werden.
    DAS Naherholungsgebiet der Dinkelsbühler beginnt ja nicht am Waldrand, sondern schon am Rand der Bebauung. Wer möchte schon ein Naherholungsgebiet neben einer Schnellstraße,
    auf der Tausende von PKW und LKW am Tag vorbeibrausen.
    Und von dem Nahrerholungsgebiet am Campingweiher, der auch von vielen Dinkelsbühlern als Badesee genutzt wird, wird gar nicht gesprochen.

  • 20 . (Punkt) // Apr 7, 2009 at 13:56

    So sieht also die Aufwertung der Luitpoldstraße für Dr. Christoph Hammer und Holger Göttler aus. In der April-Bauausschuss-Sitzung wurde für das alte Normagebäude ein Billardlokal mit einer Spielothek von zwölf Automaten genehmigt. Mich würde brennend interessieren, wie das Stadtentwicklungskonzept von Dr. Hammer im Detail aussieht. Noch mehr Spielhallen in der Luitpoldstraße? Eine gewisse Affinität zu Spielhöllen scheint der Dinkelsbühler Oberbürgermeister ja zu haben, da er im letzten Jahr gleich zwei Spielothekgroßprojekte gegen den Widerstand der Stadträte in Dinkelsbühl durchsetzen wollte. Im Bauausschuss hat er aber genügend willfährige Mitglieder, die sich wenig oder gar keine Gedanken um eine ernsthafte Stadtentwicklung machen und damit jedem Antrag zustimmen. Ich hielt Dr. Hammer in der Vergangenheit für einen fähigen Mann. Inzwischen bin ich aber der Meinung, dass sein Handeln der Stadt mehr und mehr schadet und Dinkelsbühl einen anderen Oberbürgermeister braucht, der nicht nur von „offen, ehrlich, eindeutig und verlässlich“ faselt, sondern eine ehrliche Politik auch lebt.

  • 21 Komma // Apr 7, 2009 at 22:14

    Mit Glückspielen und Spielotheken wird der OB und die Stadt mehr Geld verdienen wollen, als mit 30.000 Campingplatzbesuchern, die jährlich Dinkelsbühl besuchen. Die kann man ja wunderbar vergraulen und sein Glück woanders versuchen.